Maulkupplung

Maulkupplung – Kupplung für Nutzfahrzeuge und Pkw

Möchten Sie Lasten transportieren, für die der vorhandene Stauraum Ihres Autos nicht ausreicht, verschafft ein Anhänger Abhilfe. Er wird über eine Anhängerkupplung sicher am Fahrzeug befestigt und erweitert effektiv den Stauraum Ihres Pkw. Aus praktischen und sicherheitstechnischen Gründen variiert jedoch die Art der verwendetenAnhängerkupplung. Bei PKWs werden vor allem Kugelkopf-Anhängerkupplungen eingesetzt, die bis zu einem Gesamtgewicht des Anhängers von maximal 3500 kg erlaubt sind. Sie sind nicht „selbstständig“, das heißt der Anschluss muss manuell vorgenommen werden. Bei der Kugelkopfkupplung dient eine Halterung mit genormter Kugel als Anhängevorrichtung am PKW. Das Gegenstück bildet die am Anhänger befindliche Kugelpfanne. Bei größeren Transportfahrzeugen und schweren Lasten ist die Verwendung einer Kugelkopfkupplung jedoch nicht gestattet. In diesen Fällen ist die sogenannte Maulkupplung das Maß aller Dinge.

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So kuppelt eine Maulkupplung

Besitzen Sie ein Fahrzeug, dass ein Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen übersteigt, muss aus Sicherheitsgründen eine Maulkupplung verwendet werden. Maulkupplungen können aber auch an PKWs verwendet werden. Voraussetzung: ein vier-Loch Anhängerblock mit genormtem 83 x 56 mm Lochmaß und einem Lochdurchmesser von ca. 10 mm. Da beim Großteil der Anhängerböcke von Transportern und Nutzfahrzeugen die Höhe der Kugelplatte variabel ist, werden hier vorwiegend vier-Loch Anhängerböcke angeboten.

Das am Fahrzeug befindliche Kupplungsteil mit Bolzen wird als Kupplungsmaul bezeichnet. Das Gegenstück ist das Kupplungsauge bzw. die Kupplungsöse an der Deichsel des Anhängers. Die Maulkupplung verfügt über eine automatische Selbstschließung und gewährleistet auch bei schweren Lasten ein Höchstmaß an Sicherheit. Wird die Deichsel des Anhängers in das Kupplungsmaul geschoben, rastet der Bolzen automatisch ein und verbindet beide Kupplungsteile miteinander. Mithilfe eines Bedienhebels oberhalb des Mauls lässt sich der Bolzen zum Abkuppeln von Hand hochhebeln.

Mehr als eine einfache Kupplung

Aufgrund der meist stärkeren Belastung, der eine Maulkupplung ausgesetzt ist, müssen spezielle Vorgaben erfüllt werden: Der Anhänger von großen Nutzfahrzeugen muss mit einer eigenen Bremse ausgestattet sein. Ansonsten müsste das Zugfahrzeug die erforderliche Bremsleistung, die mit steigendem Gewicht zunimmt, allein übernehmen. Verfügt der Anhänger über eine eigene Bremse, wird das Zugfahrzeug entlastet. Dies verbessert die Fahreigenschaften des gesamten Gespanns und schont die Bremsen des Zugfahrzeugs. Die Anschlüsse für die Bremsen befinden sich an der Maulkupplung und variieren je nach Baujahr: Ältere Bremssysteme besitzen ein Einleiter-, neuere Systeme ein Zweileiterbremssystem. Da die beiden Systeme nicht miteinander kompatibel sind, empfehlen wir Ihnen langfristig die Umrüstung auf das Zweileitersystem.

Eine Maulkupplung kuppelt nicht zwangsläufig automatisch. Bei manuellen Kupplungen wird der Bolzen per Hand von oben durch Kupplungsmaul und -öse gesteckt. Diese Kupplungsart können Sie zum Teil auch heute noch an Traktoren und im vorderen Bereich von LKWs finden; sie erleichtert das Abschleppen.

Apropos Maulkupplung: Wussten Sie eigentlich…

… dass die automatische Maulkupplung älter ist als die nicht automatische Kugelkopfkupplung? Während Letztere erst in den 1930er-Jahren zunehmend Verwendung fand, entwickelte der auch heute noch produzierende thüringische Hersteller Rockinger die erste selbstschließende Maulkupplung bereits 1927. Sie setzte sich als Kupplung für Nutzfahrzeuge weltweit durch.

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